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Göttingen liegt im Süden Niedersachsens und damit für unseren Kreis nicht gerade „um die Ecke“. Die Reise zum 37. Jungschiedsrichterturnier machte uns somit deutlich, wie groß der Niedersächsische Fußballverband flächenmäßig ist.

Der Kreis Göttingen war Gastgeber und hatte dafür gesorgt, dass zur Abendveranstaltung vor dem Turniertag fast alle der rund 500 Teilnehmer im Hotel vor Ort untergebracht werden konnten. Das hatte es in den 36 Jahren zuvor nicht gegeben.

Christian Rahlfs, Kreisschiedsrichterobmann des Kreises Göttingen, Hinweis zu Beginn der sehr gelungenen Abendveranstaltung, dass man auf Grußworte verzichtet, kam bei den Jungschiedsrichtern prima an.

Nach dem Essen waren zwei Talkrunden mit dem Moderator Rolf Töpperwien die Kernstücke des Abendprogramms.
In der ersten Runde waren die Teilnehmer Vertreter des Sponsorings, des Ehrenamtes, der Politik und des Schiedsrichterwesens. Unter anderem sprach Fritz Güntzler, Mitglied des Bundestages (CDU), darüber, dass die Schiedsrichterei eine Lebensschule ist.

Die zweite Talkrunde war für die Jungschiris sicher noch interessanter, weil Rolf Töpperwien dort die Bundesligaschiedsrichter Bibiana Steinhaus, Frank Willenborg und Harm Osmers sowie die Schiedsrichterin der 3.Liga Dr. Riem Hussein begrüßte.

Töpperwiens Frage an die Weltschiedsrichterin Steinhaus, wie man sich motivieren kann, wenn man alles erreicht hat, beantwortetet Bibiana damit, dass sie in jedem Spiel immer die bestmögliche Leistung bringen will und zwar egal bei welchem Spiel.

Natürlich wurde auch über den Videobeweis gesprochen. Harm Osmers ist der Meinung, dass es auch mit dem Einsatz des Video-Assistenten immer Diskussionen geben wird, er sich aber mit dem Videobeweis sehr wohl fühlt. Frank Willenborg sieht durch den Videobeweis „ein Stück mehr Gerechtigkeit“.

Bernd Domurat, Verbandsschiedsrichterobmann, würdigte noch einmal die Nominierung von Bibiana Steinhaus und Dr. Riem Hussein zur Frauen-WM im Sommer dieses Jahres. Das zwei Schiedsrichterinnen aus einem Bezirk (Braunschweig) bei der WM pfeifen, gab es in dieser Form sicher noch nicht.

Das Schlusswort des Moderators Töpperwien war gleichzeitig eine Botschaft an die Jungschiedsrichter: „Lasst euch den Mut nicht nehmen!“

Dieses Motto konnte unsere Mannschaft direkt am nächsten Morgen, dem Turniertag, übernehmen, weil wir mit einem sehr kleinen Kader angetreten waren. Die sieben Spieler, Marvin Busch, Nick Bichler, Janne Autrum, Louis Eckardt, Justin Geiser, Adrian Kersten und Lars Koch, wurden auch in diesem Jahr gecoacht von Jens Feldhusen und Martin Meyer.

Das erste Spiel gegen Jade-Weser II begannen unsere Jungs nervös und lagen bereits nach drei Minuten (bei einer Spielzeit von jeweils 10 Minuten) mit 0:1 hinten. Das Gegentor war allerdings eine Art Weckruf. Wir übernahmen fortan die Spielkontrolle und erzielten durch Marvin zunächst den Ausgleich und gingen durch Justin 48 Sekunden vor dem Ende in Führung. Diese hielt leider nur kurz. 22 Sekunden vor dem Ende kassierten wir den Treffer zum 2:2 Endstand.

Im zweiten Spiel konnten wir gegen den Heidekreis über die gesamte Zeit sehr gut mithalten. Lediglich ein Pfostenschuss brachte uns einmal in leichte Verlegenheit. Die Tore zum 1:1 fielen beide in der vorletzten Minute. Justin konnte den Rückstand ausgleichen.

Gegen die Mannschaft „Region Hannover II“ merkte man dann doch den Kräfteverlust durch den kleinen Kader. Trotzdem hielt unserer Team dem Dauerdruck stand und erkämpfte sich ein 0:0.

Die erste und gleichzeitig einzige Niederlage (0:1) gab es im vierten Gruppenspiel gegen Wolfsburg. Das Gegentor fiel nach einer schnell ausgeführten Ecke als einige unserer Spieler noch mit einer Schiedsrichterentscheidung haderten.

Es war somit klar, dass uns im letzten Vorrundenspiel nur ein Sieg gegen Verden fürs Weiterkommen helfen würde. Und es entwickelte sich ein hochdramatisches Spiel mit etlichen Torchancen auf beiden Seiten. Aber letztlich blieb es beim 0:0.

Vier Unentschieden und eine Niederlage reichten nicht, um die Vorrunde zu überstehen. Mit Platz vier (von sechs Mannschaften) in unserer Gruppe war das Turnier für uns bereits beendet.

Unsere Kreisschiedsrichterobfrau, Kim-Jana Trenkner, war trotzdem mit den Leistungen und insbesondere mit dem Auftreten der Mannschaft sehr zufrieden.

Sieger des 37.Jungschiedsrichterturniers wurde die Mannschaft des NFV Kreis Region Hannover I durch ein 4:1 im Finale gegen den NFV Kreis Oldenburg-Land/Delmenhorst.

Bei den Frauen gab es wieder „nur“ ein Turnier der vier Bezirke. Für den Bezirk Lüneburg war aus unserem Kreis Anna Bern am Start. Und es gab so etwas wie eine Parallele zu unseren Junioren: von den drei Spielen gingen zwei Unentschieden aus (3:3 gegen den NFV Bezirk Braunschweig und 2:2 gegen den NFV Bezirk Weser-Ems) und eins wurde knapp verloren (4:5 gegen den NFV Bezirk Hannover). Die Frauen des Bezirk Lüneburg belegten den 3. Platz. Gewonnen haben das Turnier die Frauen des NFV Bezirk Braunschweig.

Und hier gibt es die Bilder von den zwei Tagen. Ein Klick auf ein Foto, damit es in Großansicht erscheint. Danach einfach durchklicken: