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Für leuchtende Augen und gebanntes Zuhören sorgte ein ganz besonderer Gast bei den Schiedsrichtern im NFV-Kreis Harburg: Harm Osmers, deutscher Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter, kam auf Einladung des Kreisschiedsrichter- ausschusses zu einem Lehrabend nach Jesteburg.

„Ein Bundesliga-Spiel aus der Perspektive eines Schiedsrichters“ – so hieß der Vortrag, den Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter Harm Osmers zum Lehrabend der Schiedsrichter im NFV-Kreis Harburg mitbrachte. Für ihn auch eine kleine Rückkehr, denn in seiner Zeit als Bezirksligaschiedsrichter leitete Osmers unter anderem Spiele im Landkreis Harburg.

Mit vielen Videoausschnitten, vor allem aus seinen eigenen Spielleitungen in der Bundesliga, konnte Osmers dabei vor allem im Bereich Kommunikation während eines Bundesliga-Spiels Licht ins Dunkele bringen. Das Videomaterial beinhaltete den Funkverkehr zwischen ihm, seinem Gespann und den Videoassistenten. Osmers konnte so verdeutlichen, wie das Zusammenspiel zwischen dem Gespann auf dem Platz sowie mit Köln, wo die Videoassistenten sitzen, funktioniere und dass es doch wesentlich komplexer ist, als man es vor dem Fernsehbildschirm erahnen kann. Daher ist Osmers auch ein Befürworter des Videoassistenten: „Die Rufe nach dem Videoassistenten waren damals laut. Nun kann man feststellen, dass es eine enorme Erleichterung ist, da die Anzahl von Fehlern bei spielentscheidenden Situationen deutlich minimiert wurde – doch ganz abstellen wird man sie wohl nicht können.“

Gemeinsam mit dem Plenum ging Osmers verschiedene kritische Szenen durch und ließ die Harburger Schiedsrichter selbst entscheiden, wie sie handeln würden. Vor allem auf den ersten Blick herrschte oft Uneinigkeit, ob beispielsweise ein Foul inner- oder außerhalb des Strafraums vorliegt oder welche persönliche Strafe anzuwenden ist. Doch am Ende kann immer nur einer die Entscheidung treffen: Der Schiedsrichter auf dem Platz. Dabei ist ihm vor allem ganz wichtig, dass die Freude an diesem Hobby bleibt, welches Osmers inzwischen professionell ausführt: „Ich wurde oft gefragt, was eigentlich meine Ziele beim Pfeifen sind und für mich ist klar, dass vor allem der Spaß im Vordergrund stehen sollte – bei jedem Schiedsrichter.“ Osmers kommt mittlerweile auf über 2.000 Spielleitungen – von der 4. Kreisklasse bis in die Bundesliga. Ohne Spaß daran wäre das sicher nicht möglich. Das spürte auch das Harburger Publikum, welches Osmers nach anderthalb kurzweiligen Stunden mit Applaus verabschiedete. „Vielen Dank, Harm! Es war ein lehrreicher und kurzweiliger Lehrabend, der allen sehr viel Spaß gemacht hat“, verabschiedete Kim-Jana Trenkner, Kreisschiedsrichterobfrau im NFV-Kreis Harburg, den besonderen Gast, der sich danach noch Zeit für Autogramme und Selfies nahm. Ein rundum gelungener Abend mit einem bodenständigen und sympathischen Bundesliga-Schiedsrichter!

Fotos: Olaf Lahse